Bun­des­wei­tes Tref­fen der Fan­hil­fen – Fan­hil­fen for­dern Abrüs­tung der Polizei

12 Sep 2024 | Allgemein

Der Dach­ver­band der Fan­hil­fen hat sich heute zu sei­nem jähr­li­chen bun­des­wei­ten Tref­fen in Müns­ter zusam­men­ge­fun­den. Die Fan­hil­fen for­dern eine Abrüs­tung der Poli­zei und spre­chen sich für ein Schusswaffen- und Pfef­fer­spray­ver­bot in den Sta­dien aus. Auch die bun­des­weite Ein­füh­rung von Tasern als Aus­druck einer vor­an­schrei­ten­den Mili­ta­ri­sie­rung kri­ti­sie­ren die Fan­hil­fen in ihrem Abschluss­pa­pier des Jah­res­tref­fens deut­lich. Der Dach­ver­band besteht aktu­ell aus 26 Fan­hil­fen aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet und ist damit eine der größ­ten Fan­or­ga­ni­sa­tio­nen in Deutschland.

Linda Röt­tig, Vor­stands­mit­glied im Dach­ver­band der Fan­hil­fen e. V., betont: “Wir hat­ten heute bei unse­rer jähr­li­chen Ver­samm­lung der Fan­hil­fen einen ergie­bi­gen Aus­tausch. Wir bli­cken aller­dings zurück­hal­tend auf den Sai­son­start in den Ligen und befürch­ten eine anhal­tende Repres­si­ons­welle gegen Fuß­ball­fans. Es muss ein grund­le­gen­des Umden­ken inner­halb der Poli­zei statt­fin­den, sodass schon in der Aus­bil­dung neuer Poli­zis­ten klar ist, dass Fuß­ball­fans keine Staats­feinde sind. Die poli­zei­ei­ge­nen Sta­tis­ti­ken zu Straf­ta­ten beim Fuß­ball zei­gen seit Jah­ren, dass die Anzahl der Straf­ta­ten im Pro­mil­le­be­reich liegt. Wir for­dern mehr Selbst­be­stim­mung und Bewe­gungs­frei­heit inner­halb der Fan­kur­ven und eine Abrüs­tung der Poli­zei. Die aktu­elle Debatte zur flä­chen­de­ckende Ein­füh­rung von Tasern inner­halb der Poli­zei ist absurd und nicht ziel­füh­rend. Taser sor­gen nicht für mehr Sicher­heit, ganz im Gegen­teil. Sie sind kreuz­ge­fähr­lich und es sind bereits etli­che Men­schen durch Taser getö­tet wurden.”

Die zen­tra­len For­de­run­gen des Dach­ver­bands der Fanhilfen:

Schusswaffen-Verzicht

Fuß­ball­spiele sind sichere Ver­an­stal­tun­gen. Dies zei­gen alle Sta­tis­ti­ken. Den­noch füh­ren so gut wie alle Poli­zei­ein­hei­ten Schuss­waf­fen mit sich. Das offene Tra­gen von Schuss­waf­fen trägt defi­ni­tiv nicht zur Erhö­hung des Sicher­heits­ge­fühls bei. Wel­che erheb­li­chen Kon­se­quen­zen deren Nut­zung haben kann, zeigt sich sehr anschau­lich bei der Schuss­waf­fen­ab­gabe im Rah­men des Spiels FC Augs­burg gegen Borus­sia Mön­chen­glad­bach. Bekannt­lich traf die Kugel einen Bus des Fan­pro­jekts Mön­chen­glad­bach und traf glück­li­cher­weise keine umste­hen­den Per­so­nen. Wir for­dern daher einen Schuss­waf­fen­ver­zicht in den Sta­dien gegen­über Fuß­ball­fans. Schuss­waf­fen haben bei Fuß­ball­spie­len nichts verloren.

Polizei-Spezialeinheiten raus aus dem Fußball

Viele der Vor­fälle in der ver­gan­ge­nen Spiel­zeit wur­den maß­geb­lich durch Polizei-Spezialeinheiten her­bei­ge­führt. Diese hoch­ge­rüs­te­ten und maxi­mal kon­fron­ta­tiv auf­tre­ten­den Ein­hei­ten sol­len für beson­dere Gefah­ren­si­tua­tio­nen vor­ge­se­hen sein und sind somit im Umfeld eines Fuß­ball­spiels völ­lig fehl am Platz. Daher for­dern wir einen Aus­schluss von BFE, USK & Co. im Rah­men der Sicher­heits­pla­nun­gen von Fußballspielen.

Pfefferspray-Verbot

Es hat sich in der ver­gan­ge­nen Spiel­zeit deut­lich gezeigt, dass der Ein­satz von Pfef­fer­spray durch die Poli­zei in einem voll­be­set­zen Fuß­ball­sta­dion zu einer erheb­li­chen Anzahl an Ver­let­zen führt. Die­ser Kampf­stoff kann nicht gezielt gegen ein­zelne Per­so­nen ein­ge­setzt wer­den und seine Aus­wir­kun­gen sind eben­falls nicht plan­bar. Unter ande­rem aus die­sen Grün­den blei­ben wir ganz klar dabei, dass Pfef­fer­spray in Fuß­ball­sta­dien nichts zu suchen hat und for­dern die Poli­tik auf, den Ein­satz durch die Poli­zei zu unterbinden.

Taser­nut­zung durch die Bun­des­po­li­zei stoppen

Taser haben unplan­bare Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit. Die Bun­des­re­gie­rung will der Bun­des­po­li­zei die­sen Ein­satz jedoch nun erlau­ben, trotz bereits bekann­ter Risi­ken. Der Ein­satz von Tasern durch die Bun­des­po­li­zei wäre ein wei­te­rer Schritt einer gefähr­li­chen Auf­rüs­tungs­ent­wick­lung. Daher for­dern wir die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen dazu auf, diese Pläne zu stoppen.

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