Fan­hil­fen ver­lan­gen von neuer Bun­des­re­gie­rung ande­ren Umgang mit Fußballfans

11 Feb. 2025 | Allgemein

Der Dach­ver­band der Fan­hil­fen rich­tet sie­ben kon­krete For­de­run­gen zur Wah­rung von Fan‑, Bürger- und Frei­heits­rech­ten an die Poli­tik. Trotz ein­deu­tig wider­spre­chen­den poli­zei­li­chen Kenn­zah­len wird in der öffent­li­chen Debatte man­tra­ar­tig behaup­tet, dass ein Sta­di­on­be­such in Deutsch­land gefähr­lich sei. Die zum Teil ange­dach­ten sicher­heits­po­li­ti­schen Ver­schär­fun­gen sind weit­ge­hend. Vor die­sem Hin­ter­grund äußern sich die Fan­hil­fen zur anste­hen­den Bundestagswahl. 

Dazu betont Linda Röt­tig, Vor­stands­mit­glied vom Dach­ver­band der Fan­hil­fen e. V.: „Die Ein­schrän­kun­gen fun­da­men­ta­ler Bürger- und Frei­heits­rechte erfol­gen zual­ler­erst bei Fuß­ball­fans. Was hier ein­mal erprobt und im Zwei­fel durch­ge­setzt wurde, wird anschlie­ßend auf andere gesell­schaft­li­che Grup­pen erwei­tert. Mit­hilfe der Kri­mi­na­li­sie­rung von Fan­kul­tur und Fan­da­sein wird ein ver­zerr­tes öffent­li­ches Bild gezeich­net, wel­ches der Ein­schrän­kung grund­le­gen­der Freiheits- und Bür­ger­rechte dient. Davon betrof­fen sind im Zwei­fel nicht nur Fuß­ball­fans, son­dern alle Men­schen in Deutsch­land. Umso wich­ti­ger ist es, diese ver­zerrte Dar­stel­lung öffent­lich zu korrigieren.“

Der Dach­ver­band der Fan­hil­fen ver­tritt Fuß­ball­fans als mün­dige Bür­ger, die nicht län­ger als Ver­suchs­ka­nin­chen für auto­ri­täre und nicht mit dem Grund­ge­setz in Ein­klang zu brin­gende Sicher­heits­fan­ta­sien miss­braucht wer­den wol­len. Gleich­wohl geht es neben dem Schutz von Grund­rech­ten Ein­zel­ner ebenso um zuneh­mende Ein­schrän­kung von Freiheits- und Bür­ger­rech­ten. Daher wird u. a. die Bei­be­hal­tung des Bun­des­po­li­zei­be­auf­trag­ten, die Abschaf­fung der Datei „Gewalt­tä­ter Sport“, die Ableh­nung der ange­droh­ten Über­wa­chung jeg­li­cher Kom­mu­ni­ka­tion durch die soge­nannte Chat­kon­trolle sowie ein Stopp für wei­tere unver­hält­nis­mä­ßige Kom­pe­tenz­er­wei­te­run­gen der Poli­zei gefordert.

Linda Röt­tig erläu­tert hierzu: „Wer glaubt, sich erneut auf Kos­ten von Fuß­ball­fans poli­tisch pro­fi­lie­ren zu kön­nen, befin­det sich auf dem Holz­weg. Wir sind nicht bereit, wei­tere sicher­heits­po­li­ti­sche Ver­schär­fun­gen auf unse­rem Rücken zu akzep­tie­ren. Die ange­droh­ten Geset­zes­ver­schär­fun­gen betref­fen fun­da­men­tale Grund­rechte und sol­len diese wei­ter maß­geb­lich ein­schrän­ken. Wenn ele­men­tare Teile einer Demo­kra­tie wie die Gewal­ten­tei­lung oder das Rechts­staats­prin­zip in Gefahr sind, dann gilt es sich dage­gen zu weh­ren. Es sollte jedem klar sein: Wenn der Rechts­staat ver­schwin­det, dann bleibt nur die Willkür.“

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