Max und Moritz staunten nicht schlecht, als sie letztes Jahr im August nach dem 1860-Heimspiel das McDonalds auf der Prager Straße verließen. Sie und weitere Besucher des Schnellrestaurants durften an eine herbeieilende Polizeieinheit ihre Personalien abgegeben sowie freundlich in die Kamera gucken. Anlass war ein kürzlich passierter Raub von Fanutensilien, wobei wohl zwei Gästefans Schal und Trikot abgeben mussten. Der Hinweis auf das über halbstündige Verweilen im McDonalds sowie die Bestätigung der Aussage dank der Videoaufnahmen des Restauarants wurden von den Beamten ignoriert.
Es kam wie es kommen musste. Max und Moritz bekamen gerichtliche Vorladungen und durften sich mit dem Vorwurf der räuberischen Erpressung auseinandersetzen. Durch eine frühzeitige Kontaktaufnahme zur Schwarz-Gelben Hilfe konnten fähige Anwälte vermittelt sowie ein bereits ausgesprochenes Stadionverbot bis zur Urteilsverkündung ausgesetzt werden. Der Gerichtstermin an sich entwickelte sich zu einem besseren Witz. Beide damaligen Opfer konnten weder die Angeklagten wiedererkennen (wie auch?) noch konnten sie Angaben machen, warum in der Verfahrensakte ein Vermerk “mit hundertprozentiger Sicherheit ist das der Täter” zu finden war. Auf weitere Zeugen konnte im Anschluss verzichtet werden. Staatsanwaltschaft und Verteidiger forderten einen Freispruch, welcher auch als Urteil bestätigt wurde. In der Urteilsverkündung sprach der Richter von grober Fahrlässigkeit seitens der Beamten, die solch einen Satz als offiziellen Vermerk festhielten, ohne intensiver Nachzufragen.
Max und Moritz sind froh, dass sich ihre Unschuld doch noch bestätigen ließ — Kosten für die Anwälte bestehen trotzdem. Der Fall zeigt deutlich, wie leicht Fussballfans in die Mühlen der Justiz geraten können. Die Schwarz-Gelbe Hilfe unterstützt natürlich die Angeklagten bei der Bewältigung der Anwaltsrechnung.
Bilanz der EM zeigt erhebliches Maß an Repression und Hysterie
Die Fußballeuropameisterschaft in Deutschland geht zu Ende und die Sicherheitsbehörden legen erste Zahlen zu den vergangenen Wochen vor. Deutlich zeigen sie, dass die Begründungen für die vermeintlich erforderlichen Maßnahmen wie zu erwarten nicht haltbar sind....