Rot-Weiße Hilfe: Ras­sis­mus, Pyro und grobe Verunglimpfung?

1 Juli 2014 | Repression

Ges­tern ver­öf­fent­lichte die Rot-Weiße Hilfe aus Kai­sers­lau­tern fol­gen­den Text:

Im neuen 9‑Punkte-Papier des DFB ist zu lesen, dass oben genannte Vor­fälle zu ver­fol­gen sind. Hier­bei ist es unver­ständ­lich, dass Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung in einem Atem­zug mit Pyro­tech­nik genannt wer­den. Dadurch wird ein Bedro­hungs­sze­na­rio sug­ge­riert, das von allen aus­geht, die Pyro zün­den. Noch pro­ble­ma­ti­scher ist die Tat­sa­che, dass der Begriff grob unsport­li­che Ver­un­glimp­fung nicht defi­niert ist und somit der Anschein erweckt wird, dass es sich hier­bei um einen Gum­mi­pa­ra­gra­phen han­delt, des­sen Aus­le­gung allein in das Ermes­sen des DFB fällt. Es besteht hier die Gefahr, dass unter dem Vor­wand der grob unsport­li­chen Ver­un­glimp­fung zukünf­tig die Mei­nungs­frei­heit in deut­schen Fuß­ball­sta­dien ein­ge­schränkt wird. Neben Spruch­bän­dern gegen Ver­bände, Kom­mer­zia­li­sie­rung oder Poli­zei kön­nen damit zukünf­tig auch ein­fa­che Fan­ge­sänge sank­tio­niert werden.

Wei­ter­hin heißt es, dass Prä­ven­ti­ons­ar­beit durch Fan­pro­jekte schön und gut ist, jedoch eine sport­ge­richt­li­che Sank­tio­nie­rung erfor­der­lich sei. Letzt­end­lich wird somit der Ein­druck erweckt, dass die Fan­pro­jekte sei­tens des DFB ledig­lich eine Ali­bi­funk­tion inne haben. Ziel des DFB ist keine Prä­ven­tion son­dern Repression.

Quelle: Face­book­ac­count der Rot-Weißen Hilfe Kaiserslautern

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