Nach einer chancenreichen, aber leider nur bedingt erfolgreichen Partie unserer Schwarz-Gelben verließ der Großteil der Fans das Stadion in Richtung der Parkplätze. Auch die ca. 200 Fans, welche per Bus anreisten, sammelten sich und fuhren geschlossen 15:45 Uhr vom Parkplatz los.
Unter einer großen Polizeibegleitung ging es nun Richtung Walldorf. Als die Busse einige Kleinstraßen neben dem ansässigen IKEA-Möbelhaus passierten und hektisch agierende, behelmte Polizisten die Busse nun zu Fuß in Richtung des Innenhofes einer Straßenmeisterei begleiteten, wusste man, das dies nicht der direkte Heimweg gen Dresden war.
Nachdem die ca. 100–120 Polizisten sich im Hof formiert und die einzelnen Busse an den Türen gesichert hatten, durfte man nach etwa 10 Minuten durch eine Durchsage den Grund der Maßnahme erfahren. Man hätte gesicherte polizeiliche Hinweise, dass eine sogenannte „Drittortauseinandersetzung“ mit Fans aus Rostock geplant sei. Daraufhin informierte die SGH die Fans in den Bussen über die Grenzen der polizeichlichen Befugnisse in dieser Situation.
Was nun folgte ist mittlerweile Alltag im deutschen Fussball: Ein jeder Businsasse durfte einzeln aussteigen und sich einer Personalienfststellung unterziehen. Kurzzeitig drohte die Situation zu eskalieren, da ein Polizist es sich nicht nehmen ließ, das Szenario mit seinem Privathandy (!) zu filmen.
Auch kam es zu einer weiteren kurzen Festsetzung eines Dynamofans. Dieser wurde aus der hinteren Tür eines Busses herausgezogen, als sich Fans gegen das Schließen dieser aussprachen. Es gab schlicht und einfach keine weitere Möglichkeit den hinteren Teil des Busses mit Frischluft zu versorgen. Die Tür wurde natürlich trotzdem geschlossen. Nach reichlich zwei Stunden war die Maßnahme beendet und die Busse traten nach und nach die Heimreise an.
Die SGH stellt sich nun folgende Fragen:
- Wieso lässt man die Busse im Halbstundentakt vom Hof fahren? Will man damit etwas die Wahrscheinlichkeit eines Aufeinandertreffens erhöhen?
- Wieso werden die Busse nicht wie üblich mit Polizeibegleitung über die Autobahn begleitet? Alle einzeln abfahrenden Busse bestritten die Heimreise größtenteils ohne beziehungsweise nur teilweise mit der üblichen Polizeibegleitung! Außerdem wurde nur durch das Hinauszögern der Abfahrt die Möglichkeit geschaffen, auf die später abreisenden Hansafans aus Stuttgart zu treffen.
Zu erwähnen ist, dass auf der gesamten Rückfahrt es zu keinerlei weiteren Vorkommnisse, weder mit der Polizei noch mit anderen Fans, kam.
Auch Tage nach dem Spiel wird man das Gefühl nicht los, dass diese polizeilichen Maßnahme nicht zum Zwecke der Straftatverhinderung geführt wurde, sondern vielmehr um ein Aufeinandertreffen der beiden rivalisierenden Fanlager erst zu ermöglichen. Vielleicht um Schikanen, Verbote oder Anzeigen Tür und Tor zu öffnen?! Auch wenn dies natürlich reine Spekulations ist, ein fader Beigeschmack bleibt.
Abschließend möchten wir natürlich noch anmerken, dass wir uns vorbehalten, juristisch gegen diese Maßnahme vorzugehen.