Dyna­mo­fan aus Unter­su­chungs­haft entlassen

5 Okt 2023 | Allgemein

Nach einem Vor­fall am 10. Sep­tem­ber 2023 im Dresd­ner Ost­ra­ge­hege, bei dem sechs Ver­däch­tige in die Ermitt­lun­gen wegen des Anfangs­ver­dachts des schwe­ren Rau­bes und der gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zung der Dresd­ner Poli­zei­di­rek­tion und der Staats­an­walt­schaft gerie­ten, wur­den auf Antrag der Staats­an­walt­schaft auch zwei Haft­be­fehle erlas­sen. Gegen einen her­an­wach­sen­den Fuß­ball­fans der Sport­ge­mein­schaft wurde die­ser Haft­be­fehl gegen Auf­la­gen außer Voll­zug gesetzt, ein wei­tere Dyna­mo­fan musste aller­dings auf­grund der Wiederholungs- und Flucht­ge­fahr den Weg in die Unter­su­chungs­haft antre­ten. Da sich der Tat­ver­dacht bei dem Beschul­dig­ten nicht erhär­tete, wurde der Haft­be­fehl nun auf­grund der Bemü­hun­gen sei­ner Anwäl­tin aufgehoben.

“Die Unter­su­chungs­haft ist natür­lich die schwer­wie­gendste Zwangs­maß­nahme, wel­che die Jus­tiz anwen­den kann” erklärt Danny Graup­ner — Vor­sit­zen­der der Schwarz-Gelben Hilfe. “Umso wich­ti­ger ist es, dass die­ser zwangs­weise Frei­heits­ent­zug auch ver­hält­nis­mä­ßig ist und nicht nur zum Zwe­cke eines mög­li­chen Geständ­nis genutzt wird” ergänzt Graupner.

Fakt ist: Gleich nach der Ver­haf­tung wer­den ver­däch­tigte Per­so­nen oft­mals in eine extreme Druck­si­tua­tion ver­setzt. Inner­halb kür­zes­ter Zeit wer­den sie aus ihrem übli­chen All­tag und dem gewohn­ten Umfeld geris­sen und mit vie­len neuen Umstän­den und teil­weise gra­vie­ren­den Vor­wür­fen kon­fron­tiert. Unter einem sol­chem Druck ist die Gefahr von Falsch­aus­sa­gen oder fal­schen Geständ­nis­sen nicht unerheblich. 

“In die­sem Fall konnte zwar die Unter­su­chungs­haft nach weni­ger als drei Wochen been­det wer­den, der beschul­digte Dyna­mo­fan gerät aber trotz­dem in Erklä­rungs­nöte und das nicht nur gegen­über dem Arbeit­ge­ber” resul­tiert der SGH-Vorsitzende. Auch in sol­chen schwie­ri­gen Zei­ten sind wir als Fan­hilfe für Dyna­mo­fans da und ste­hen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Uns bleibt abschlie­ßend nur noch fol­gen­des zu sagen: Will­kom­men zurück in Freiheit!

Schwarz-Gelbe Hilfe e.V.

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