Blick zum Gäs­te­block des Rudolf-Harbig Stadions

18 Aug. 2016 | Allgemein, Blick über den Tellerrand

Geschlos­sene Tore nach Abpfiff des Spiels, Block­sper­ren, War­ten auf die Shut­tle­busse, Gedrän­gel und Geschiebe bei Öff­nung der Tore, Pfef­fer­spray­du­schen und Knüp­pel durch die Poli­zei. Die meis­ten der Anhän­ger der SGD ken­nen sol­che Situa­tio­nen nach dem Ende eines Aus­wärts­spiels. Tumult­ar­tige Sze­nen, Panik und jedes Mal der Kata­stro­phe noch ein­mal von der Schippe gesprungen.

Doch wie ergeht es den mit­ge­reis­ten Fans ande­rer Ver­eine in unse­rem Sta­dion. Die meis­ten von uns zieht es nach dem Spiel Rich­tung Ackis, in die Tor­wirt­schaft oder ein­fach nach Hause ohne einen Gedan­ken an die Bedin­gun­gen der Gäs­te­fans zu ver­schwen­den und nur die wenigs­ten von uns wer­den sich noch an das völ­lig hirn­ris­sige Ver­sprü­hen meh­re­rer Feu­er­lö­scher durch den ehe­ma­li­gen Ord­nungs­dienst in den Anhang der ange­reis­ten Osnabrücker-Fans erinnern.
Nach der Heim­spiel­pre­miere der Dresd­ner Dyna­mos erreich­ten uns nun ein Bericht der Rot-Schwarzen Fan­hilfe aus Nürn­berg. Wäh­rend sich die säch­si­sche Poli­zei fei­ern lässt, wie sie mit fast 900 Beam­ten es schafft einen stö­rungs­freien Tag zu errei­chen, hagelt es von sei­ten der Nürn­ber­ger Fans viel Kri­tik am Sicher­heits­kon­zept der Spiel­tags­ver­ant­wort­li­chen, dass in Dres­den ange­wandt wird. Das Ankar­ren über Umwege in voll besetz­ten Shut­tle­bus­sen, die so über­füllt mit Fans waren und dazu noch Poli­zei ein­stei­gen musste, sind nur ein Kri­tik­punkt der fan­un­freund­li­chen Pra­xis durch die RSH. Schlim­mer wäre die Situa­tion nach dem Spiel gewe­sen. Durch die Fest­set­zung von 3000 Aus­wärts­fans hin­ter dem Gäs­te­block des Sta­di­ons hin­ter­lässt bei den meis­ten der Nürn­berg Fans nur kopf­schüt­teln. “Es wur­den immer nur einige wenige hun­dert Leute mit den weni­gen Bus­sen weg­ge­fah­ren. Die rest­li­chen Leute die sich anstell­ten für die Rück­reise waren jedoch nun in einer Art War­te­schlange gefan­gen, in der es kein Vor und kein Zurück gab.” heißt es in einem Bericht. Eine panik­ar­tige Situa­tion hätte wohl eine Kata­stro­phe zur Folge gehabt. Erst 100 Minu­ten nach Spiel­schluss konn­ten die letz­ten Nürnberger-Fans den Sta­di­on­be­reich verlassen.
“Egal ob mit der Bahn oder dem PKW, da kam kei­ner raus. Es wur­den Züge ver­passt, die Bus­un­ter­neh­men haben sich über die Nicht­ein­hal­tung der Lenk­zei­ten ihrer Fah­rer beklagt und das sind nur die bei­läu­fi­gen Erscheinungen!”

Zustände die wir, als Schwarz-Gelbe Hilfe, als deut­lich ver­bes­se­rungs­wür­dig hal­ten und for­dern des­halb die Ver­ant­wort­li­chen dazu auf diese Umstände zu über­ar­bei­ten. Ein sol­ches Sicher­heits­kon­zept ist weder fan­freund­lich, pro­fes­sio­nell oder gar bun­des­li­ga­reif! Mit Hin­blick auf sicher­lich kom­mende Mon­tags­spiele in Dresd­ner Rudolf-Harbig Sta­dion, sollte ein zügi­ges Ver­las­sen der Gäs­te­fans aus einem moder­nen Sta­dion und einem mit Hun­der­ten Beam­ten abge­si­cher­ten Sta­di­onum­feld doch zu gewähr­leis­ten sein?!

Titel­bild:Quelle

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